Anfang 2018 standen die Verantwortlichen des Evangelischen Diakoniewerks Zoar vor einer großen Herausforderung: An mehreren Gebäuden des Inkelthalerhofs verlangte das zuständige Bauamt neue Fluchttreppen zum vorbeugenden Brandschutz. Bislang diente dort nur das Treppenhaus als Fluchtweg, weitere bauliche Flucht- und Rettungswege gab es nicht. „Bricht ein Feuer aus, muss die Gefahrenzone schnell geräumt werden. Der Gesetzgeber schreibt dafür ausreichende Rettungswege vor“, erläutert Ingolf Stuber, Junior-Chef der mit dem Bau der Fluchttreppen beauftragten Gemeinhardt Gerüstbau Service GmbH am Standort Frankfurt. Den zweiten gesetzlich vorgeschriebenen Rettungsweg sah das Bauamt an den Gebäuden für nicht gegeben. Da stationäre Außentreppen für das Evangelische Diakoniewerk Zoar nicht infrage kamen, entschied man sich für Gerüst-Fluchttreppen. Das Gerüst der Wahl: das Layher AllroundGerüst.
Spezialist für temporäre Fluchttreppen
„Wir sind ein Spezialist für solche temporären Fluchttreppen. Mit unseren Fluchttreppenhäusern auf Basis des Layher AllroundGerüstes werden die rechtlichen Vorschriften in Punkto Breite und Tragkraft bestens erfüllt und Sicherheit für Mensch und Material gewährleistet“, betont Ingolf Stuber, der den Gerüstaufbau am Inkelthalerhof leitete. Von der Qualität der Layher Gerüste ist man in der Firma schon lange überzeugt, schließlich war sein Vater Walter Stuber in den 1970er-Jahren Lehrling bei Layher in Eibensbach. Die Planung der Treppen erfolgte in Zusammenarbeit zwischen der Firma Gemeinhardt und dem Technischen Büro der Firma Layher sowie einem spezialisierten Ingenieurbüro. Die Fluchttreppentürme errichtete der Gerüstbauer aus Layher Allround-Gerüstteilen, dabei ist jede Fluchttreppe eine Besonderheit. Die Treppen mussten an die unterschiedlichen Geschosshöhen der Gebäude exakt angepasst werden, um einen ebenerdigen Ausgang zu gewährleisten. Dazu mussten Fenster in Fluchttüren umgewandelt werden. Bis zu vier Fluchttürme pro Haus waren erforderlich.
Die eingesetzten Layher AllroundGerüste haben eine zulässige Gesamtlast von 5 kN/m² und sind 1,20 m breit. Alle Fluchttreppen sind mit kindersicheren Geländern ausgestattet, einige auch mit zusätzlichen Wartepodesten für Rollstuhlfahrer, um im Brandfall eine reibungslose Evakuierung sicherzustellen. Bei den Gerüsten auf geneigtem Gelände sorgen Ausgleichsplatten von Layher dafür, dass sich die Fußspindeln problemlos senkrecht aufstellen ließen. Durch gegenseitiges Verdrehen von Ober- und Unterteil sind die Layher Ausgleichsplatten stufenlos. Sieben Treppen wurden mit Kunststoffnetzen verkleidet, die als Sichtschutz dienen, aber den Bewohnern auch die Angst vor der Höhe nehmen sollen. Das Ergebnis waren 13 verschiedene Fluchttreppentürme und eine Fluchtbrücke mit Höhen von 3 m bis 10 m.